Das Martini-Fest- und Freischießen ist gleich sechs Jubilaren gewidmet.
Die Feier begann am 12. November mit einer Heiligen Messe in der Pfarrkirche von St. Michael, zelebriert von Pfarrer Christian Pallhuber. Vieles, was im Schießsport in Südtirol und darüber hinaus Rang und Namen hat, fand sich danach im historischen Schießstand ein. Manche fehlten heuer, dafür waren viele neue Gesichter dabei. Es spielte die „Böhmische“ von St. Michael. Den Ehrenschutz haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bürgermeister Wilfried Trettl übernommen. Lang war die Liste der Ehrengäste, welche von Oberschützenmeister Karl Gasser begrüßt wurden. Danach stellte der 1. Schützenmeister Otmar Larcher die sechs Jubilare, welchen das Schießen heuer zu runden oder halbrunden Geburtstagen gewidmet ist, mit ihren Lebensläufen und ihren Verdiensten vor: Josef Kafmann (85), Rudi Ambach (80), Erwin Walcher (80), Ernfried Obrist (75) und Helmuth Andrich (75) sowie Greti Pedrini, welche seit 20 Jahre als Sekretärin im Schießstand alles im Griff hat. Alle erhielten ein Geschenk. Ein weiteres ging an den Zieler Rudi Scherer zum 80. Geburtstag.
Für die 40jährige Freundschaft der Gilde Eppan mit jener von Dettingen/Teck überreichte die 2. Schützenmeisterin Sybille Bregenzer dem Oberschützenmeister Richard Ungemach eine Urkunde. „Danke, dass ihr diesem Schießstand Leben einhaucht und Gastfreundschaft von Italien bis Deutschland pflegt,“ sagte Bürgermeister Wilfried Trettl.
Landesoberschützenmeister August Tappeiner bezeichnete diesen Standort als etwas Besonderes, ja einmaliges im Alpenraum, wie die zahlreiche Anwesenheit aus Bayern beweist, und dankte für die Trainerkurse in Hochbrück, was Spitzenschützen hervorgebracht hat. Tappeiner sprach auch ein dunkles Kapitel an. Das Verteidigungsministerium hat Ernfried Obrists Wiederwahl zum U.I.T.S.-Präsidenten nicht ratifiziert und er ist nun vor Gericht gezogen. Vorerst leitet ein Kommissar den italienischen Schießverband, und nun könnte viel Arbeit liegen bleiben. „Ich wünsche dir, dass die Sache gut ausgeht und dem Martinischießen viel Erfolg,“ schloss Tappeiner.
Von Freundschaft über die Grenzen hinweg sprach der bayrische andesschützenmeister Hans-Peter-Gäbelein, und der oberbayrische Bezirksschützenmeister Stefan Fersch bemerkte augenzwinkernd, er könne Oberschützenmeister Karl Gasser als Zeremonienmeister gut gebrauchen.
In seiner Festrede lobte Schirmherr und Landeshauptmann Arno Kompatscher die Art, wie hier Tradition gelebt und Heimat vermittelt wird. „Der erfolgreiche Nachwuchs ist Frucht der vielen Freiwilligen, aber auch der Zusammenarbeit mit Hochbrück in Bayern, und ich danke den Geehrten für ihre Leistungen, aber auch den Lebenspartnern, die oft zurückstehen müssen.“ Danach erklärte Kompatscher das Schießen für eröffnet und gab zusammen mit einigen Ehrengästen die ersten Schüsse auf die Festscheiben ab. Wie immer hatten fleißige Frauen im Luftdruckstand ein festliches Buffet vorbereitet, und manches Kartenspiel durfte auch nicht fehlen, ehe am Nachmittag bereits wieder geschossen wurde.
Hildegard Flor