Der Beobachter und Dokumentator beim Bezirksschützenfest 3. Juni 2007 in Latsch

Am Samstag, 2. Dezember 2017 hat der Latscherhof-Wirt Herbert Kiem nach 92 Jahren den irdischen Abschnitt seines Lebens beendet.

Im wahrsten Sinne des Wortes hat er die Flinte ins Korn geworfen. Er beherrschte seine Flinte, nicht nur als Scharfschütze im Weltkrieg, sondern auch als Jäger, als Biathlet, als Traditionsschütze und natürlich als Sportschütze. Er war bis ins hohe Alter auf vielen Freischießen unterwegs.

Schnalser Sommerschießen 2008: Herbert Kiem war beim Filmen des Eröffnungsschusses, als er Landesrat Richard Theiner in Schwierigkeiten sah. Der erfahrene Sportschütze Kiem kam OSM Valentin Grüner zuvor und eilte beratend zu Hilfe.

Herbert war Mitglied der Sportschützensektion Goldrain-Latsch seit deren Anfängen 1958. In den späten 80er-Jahren war er Bezirksschießsportleiter und versuchte sich auch als Jugendbetreuer. Es war erstaunlich, mit welcher Treffsicherheit er am Schießstand auftrat. Mit nur einem Auge. Das andere hatte er beim Skilanglauf, seiner stärksten Sportart, verloren. Als auch das verbliebene Auge „tratzte“ – wie er oft sagte – verlegte er sich auf‘s Beobachten mit der Video-Kamera. Der „Schützenverein Goldrain“ hat 1966 den verstorbenen Kameraden eine Gedenktafel gewidmet und sie im Schützenhaus aufgehängt. Es ist noch nicht lange her, dass Herbert den Spruch auf der Tafel gefilmt hat: „Unsere lieben Toten sind nicht gestorben, sie haben nur aufgehört, sterblich zu sein.“

In ehrendem Gedenken der Südtiroler Sportschützenverband.

GS